
10. Dezember 2024 von Dr. Philipp Kaiser, MMSc LLM
Was ist ein Sinuslift?
Der Sinuslift ist ein chirurgischer Eingriff, der dazu dient, den Kieferknochen im Oberkiefer zu verstärken, um eine stabile Basis für Zahnimplantate zu schaffen. Besonders im seitlichen Bereich des Oberkiefers kann es vorkommen, dass der Knochen zu dünn ist, um ein Implantat sicher zu verankern.
Der Begriff „Sinuslift“ setzt sich aus „Sinus“ (Kieferhöhle) und „Lift“ (Anhebung) zusammen. Während des Eingriffs wird die Kieferhöhlenschleimhaut vorsichtig angehoben und der entstehende Raum mit Knochenmaterial aufgefüllt. Dadurch wird die Knochenhöhe erhöht, sodass ein Implantat sicher eingesetzt werden kann.
Wann ist ein Sinuslift notwendig?
Ein Sinuslift ist erforderlich, wenn nicht genügend Knochenmaterial im Oberkiefer vorhanden ist, um ein Implantat stabil zu halten. Dies kann folgende Ursachen haben:
- Natürliche Anatomie: Die Kieferhöhle kann von Natur aus groß sein und den verfügbaren Knochenbereich begrenzen.
- Knochenabbau: Nach Zahnverlust bildet sich der Knochen oft zurück, da er nicht mehr durch Kaubelastung stimuliert wird.
- Parodontitis: Entzündliche Erkrankungen des Zahnhalteapparats können zu Knochenrückgang führen.
- Unfälle oder Verletzungen: Traumata im Kieferbereich können den Knochen schädigen.
Wie verläuft der Eingriff?
Der Sinuslift kann auf zwei Arten durchgeführt werden:
1. Interner Sinuslift (kleiner Sinuslift):
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- Wird direkt während der Implantation durchgeführt.
- Geeignet bei geringem Knochenverlust.
- Die Kieferhöhlenschleimhaut wird durch das Implantatbett vorsichtig nach oben gedrückt.
2. Externer Sinuslift (großer Sinuslift):
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- Erfolgt als separater Eingriff vor der Implantation.
- Erforderlich, wenn die Knochenhöhe stark reduziert ist.
- Seitlicher Zugang zur Kieferhöhle, um die Schleimhaut anzuheben und Knochenmaterial einzufügen.
- Heilungszeit von etwa 4–9 Monaten, bevor das Implantat gesetzt wird.
Welche Materialien werden verwendet?
Das Knochenmaterial für den Sinuslift kann aus verschiedenen Quellen stammen:
- Eigenknochen: Entnahme aus anderen Körperstellen, z. B. dem Unterkiefer oder Beckenknochen.
- Künstliche Knochenersatzmaterialien: Synthetische oder tierische Materialien, die sich in den eigenen Knochen umwandeln.
- Kombination aus beiden: Häufig wird Eigenknochen mit künstlichem Material gemischt, um eine optimale Heilung zu fördern.
Welche Risiken gibt es?
Der Sinuslift ist ein bewährter Eingriff, dennoch gibt es einige Risiken:
- Infektionen oder Entzündungen
- Verletzung der Kieferhöhlenschleimhaut
- Verzögerte Heilung oder unzureichende Knochenbildung
Fazit
Ein Sinuslift ist ein sicherer und effektiver Weg, um die Knochenstruktur im Oberkiefer für eine Implantation zu verbessern. Wer an einem Zahnimplantat im Oberkiefer interessiert ist, sollte sich gut beraten lassen, um die beste Behandlungsmethode zu finden.
Haben Sie Fragen oder möchten Sie wissen, ob ein Sinuslift für Sie infrage kommt? Vereinbaren Sie gerne einen Termin in unserer Praxis!